Veranstaltung: | LDK Osnabrück 2023 |
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Tagesordnungspunkt: | 6. Wahl Bundesfrauenrat - 4 weibliche Mitglieder, eine auf Vorschlag der LAG Frauen sowie Stellvertreterinnen) |
Antragsteller*in: | Bettina Schulte (KV Göttingen) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 05.11.2023, 20:36 |
BuFr5: Bettina Schulte
Selbstvorstellung
Liebe Freund:innen,
ich möchte mich hiermit als Delegierte für den Bundesfrauenrat bewerben. Mein Name ist Bettina Schulte, ich bin 54 Jahre alt und gehöre erst seit September 2022 den „Grünen“ an. In meinem Wohnort Duderstadt konnte ich mich allerdings schon gut in parteipolitische Fragestellungen und Strukturen einarbeiten. Neuerlich bin ich als Beisitzerin in den Kreisvorstand Göttingen gewählt worden und freue mich auf die dortige Tätigkeit. -
In meinem konservativ und damit patriarchal geprägten Wohnort Duderstadt war und ist es mir nicht nur politisch, sondern auch beruflich stets ein besonderes Anliegen, für die Rechte von Frauen zu streiten:
Seit 27 Jahren bin ich als Rechtsanwältin tätig, davon 19 Jahre als Fachanwältin für Familienrecht. Dabei ist das Thema der sozialen Benachteiligung von Frauen stets präsent, besonders deutlich bei Vorliegen von „partnerschaftlicher Gewalt“.
Gewaltbetroffene Frauen müssen oftmals erleben, dass sie im Trennungsfall nur unzureichenden Schutz durch staatliche Stellen, wie Gerichte und das Jugendamt, erhalten. Bedingt ist dies nach meiner Einschätzung durch nicht immer vorhandene Fachkenntnisse und mangelnde Sensibilität und soziale Kompetenz der Akteur:innen.
Ich halte es daher für unerlässlich, mich in in örtlichen Arbeitskreisen zu den Themen „häusliche und sexuelle Gewalt“, sowie „Konsens bei Trennung u. Scheidung“ zu engagieren, zu vernetzen und auf fachlicher Ebene auszutauschen.
Obgleich durch das Inkrafttreten des Gewaltschutzgesetzes vor 21 Jahren bereits viel erreicht worden ist, existieren nach wie vor gravierende Missstände, die es zu benennen und zu beheben gilt.
Wir brauchen insbesondere
- eine stringente und zügige Umsetzung der Regelungen der Istanbul-Konvention auf allen Ebenen, insbesondere auch durch die Familiengerichte bei sorge- und umgangsrechtlichen Fragestellungen; hierfür ist unerlässlich, sämtliche Akteur:innen bezüglich des Themas „Gewaltschutz“ besser aus- und fortzubilden;
- mehr Frauenhausplätze oder aber andere Formen von Frauenschutzwohnungen; die Empfehlungen des Europarates (1 Platz auf 7.500 Einwohner:innen) werden bundesweit nicht ansatzweise erreicht;
- mehr Schutzräume von Migrantinnen in Asylbewerberunterkünften
- mobile Beratungsangebote im ländlichen Raum
- zeitnahe, psychologische Unterstützungsmöglichkeiten
Um diesen berechtigten Forderungen auch politischen Nachdruck zu verleihen, habe ich mit einigen Grünen Freundinnen, aber auch mit anderen kommunalpolitisch interessierten Frauen, sowie unserer örtlichen Gleichstellungsbeauftragten eine frauenpolitische Gruppe gegründet. Insbesondere auf meine Initiative bearbeiten wir auch dort vornehmlich das Thema „Gewalt gegen Frauen“. In mehreren öffentlichen Präsentationen haben wir auf die gesetzlichen Regelungen des Gewaltschutzgesetzes und die bestehenden Beratungsstrukturen hingewiesen, gleichzeitig aber auch o.g. politischen Forderungen benannt. Daneben werden wir uns in Zukunft auch für andere frauenpolitische Themen stark machen.
Ich möchte meine fachlichen Kenntnisse und Erfahrungen gerne im Bundesfrauenrat einbringen und damit einen Beitrag leisten, der nach wie vor bestehenden tatsächlichen und strukturellen Ungleichheit von Frauen entgegenzutreten. Über Eure Stimme würde ich mich freuen.
- Geburtsdatum:
- 27.11.1968
- Kreisverband:
- Göttingen
- Themen:
- Soziale Gerechtigkeit, Frauenpolitik, Migration und Integration, Klimaschutz
- E-Mail:
- rain.schulte@googlemail.com